Wachsausschmelzverfahren in Schamotte
Wir arbeiten im traditionellen Wachsausschmelzverfahren in ceramic shell oder in Gipsschamotte.
Das Wachsausschmelzverfahren wird am Beispiel der Herstellung eines Engels für die Kuppel des Humboldt-Forums/Berliner Stadtschloss verdeutlicht. Insgesamt wurden von uns acht überlebensgroße Engel und eine Balustrade mit einem Durchmesser von 10 Metern gegossen.
Sie möchten einen Bronzeguss im Wachsausschmelzverfahren anfertigen lassen?
Wir beraten und unterstützen Sie gerne!
Wachsausschmelzverfahren in der Kunstgiesserei Altglienicke
Traditionsreiches Feingussverfahren
Das Wachsausschmelzverfahren gehört zu den ältesten Gussverfahren. Es kommt insbesondere bei formtechnisch schwierigen Modellen zur Anwendung oder wenn besonders hohe Anforderungen an die Oberflächengenauigkeit und -schärfe gestellt werden. Durch das Anfertigen einer Silikonform besteht die Möglichkeit mehrere Exemplare eines Kunstwerkes herzustellen.
Lost wax casting
In diesem Gussverfahren wird ein Modell aus Wachs hergestellt und mit der entsprechenden Formmasse ummantelt. Beim anschließenden Brennprozess entsteht ein Formhohlraum bzw. eine Hohlform, in die das Metall eingegossen wird. Nachdem das Metall erstarrt ist, wird die Gussform zerschlagen und der Rohguss freigelegt. Dieser wird anschließend ziseliert und patiniert.
Werden größere Objekte gegossen, erfolgt das Einbetten der Wachsmodelle in Gipsschamotte, einem Formstoff-Gemisch aus Gips, Ziegelmehl und Wasser. Diesem Arbeitsgang im Wachsausschmelzverfahren gehen etliche Arbeitsschritte voraus:
Am Anfang des Herstellungsprozesses steht natürlich das Originalmodell, das der Künstler in Gips, Holz, Ton oder einem anderen Material angefertigt hat, mit dem Wunsch dieses in Metall gießen zu lassen. Von diesem Original wird zunächst eine meist zweiteilige Negativ-Form aus Silikon hergestellt. Diese Silikonform zeigt alle Feinheiten der Oberfläche des Originals.
Im nächsten Arbeitsschritt wird die Silikonform mit einer dünnen Wachsschicht ausgepinselt und ausgeschwenkt. In den Hohlraum wird ein Kern aus Gipsschamotte eingegossen. Nach dessen Erstarrung wird die Silikonform geöffnet und das in Wachs umgesetzte Modell entnommen. In diesem Stadium können die Modelle von Künstlern nochmals in der Gießerei überarbeitet und korrigiert werden.
Damit sich die Bronze beim Gießen gleichmäßig verteilt, wird das Wachsmodell mit einem Anguss- und Entlüftungssystem aus Wachsstangen versehen und anschließend in Gipsschamotte, einem Gemisch aus Gips und Ziegelmehl, eingebettet.
Beim anschließenden Brennprozess wird die Form festgebrannt und das Wachs komplett ausgeschmolzen - die eigentliche Gussform entsteht. In diese Form wird nun die flüssige Bronze gegeben.
Ist das Metall erstarrt, wird die Gipsschamotte-Formmasse abgeschlagen und der Rohguss freigelegt. Danach beginnt die Arbeit des Ziseleurs. Er entfernt die Angusssysteme, den Kern und die Kernstifte. Mehrteilig gegossene Objekte werden zusammengeschweißt und die Schweißnähe so weit bearbeitet, dass diese nicht sichtbar sind. Am Schluss der Bearbeitung muss der Guss genau dem Originalmodell entsprechen.
Die abschließende Behandlung übernimmt der Patineur. Ihm stehen verschiedene chemische Substanzen zur Verfügung, um die Oberfläche einzufärben. Die Lösungen können aufgepinselt, aufgesprüht oder eingebrannt werden. Der Ausdruck desselben Objekts kann sich durch unterschiedliche Oberflächenbehandlungen und Färbungen stark verändern. Zum Schluss wird eine feine Wachsschicht aufgetragen, die die Kunstwerkoberfläche konserviert.